Der Krummturm und das kleine Inventar

Das Erdgeschoss

Dieser 3,8 m hohe Stock befindet sich über dem 10 m tiefen Verliess. Dieser Unterbau ist viereckig, da die westliche Mauerspitze des Grundrisses zugemauert wurde. Der dunkle Raum, den kein Lichtstrahl von aussen erreicht, ist nur durch ein enges, rechteckiges Einstiegsloch im Boden des Erdgeschosses zugänglich. Alle übrigen Räume entsprechen dem Fünfeck des Turmes.

Einige Angaben zum Mauerwerk:

Mit Ausnahme der 1 m dicken Mauer der Basis-Front, die der Altstadt zugekehrt und daher weniger gefährdet war, sind die übrigen Mauern des Unterbaues im Erdgeschoss ungefähr 2 m dick. Die Dicke dieser Mauern nimmt nach oben kontinuierlich ab

Basis-Front durchschnittlich noch 80 cm übrige Mauern im 1. Stock 1,6 m und im 2. Stock 1,4 m.

Schiessscharten sind mit Ausnahme der Basisfront in allen Mauern vorzufinden. Über dem Eingang zum Erdgeschoss und in der Nordwestfront des 2. Stocks findet man zusätzlich jeweils eine 2 m hohe und 1,5 – 2 m breite, nach aussen hin verengte Schlüssel-Scharte vor.

In der Nordost-Mauer des Erdgeschosses ist weiter eine Spählucke zu erkennen.

Eine 74 cm breite Holztreppe mit Blockstufen führt in den 1. Stock.

Waffen:

1 Grabenmörser 1914-1918

1 schweiz. Gebirgsgeschütz 1906

div. Geschosse 1914-1918

Geschosse in der Entstehung (Geschenk von Roll)

Gewehre vom Zündschloss bis Karabiner 1911

(laut Anschriften)

 

Der erste Stock

Die 3,6 m hohe Turmstube, auch „General-Guisan-Stube“ genannt (die Widmung des Generals im Turmbuch anlässlich der Eröffnung führte zu diesem Namen), ist mit verschiedensten Gegenständen ausgestattet

Wappenscheibe von General Henri Guisan (einem ehemaligen Artilleristen!)

Wappenscheiben von befreundeten Vereinen (Geschenke anlässlich des 75-Jahr Jubiläums des AVS)

Eichentisch (Geschenk der Stadtvereine)

Truhe (Geschenk Oberstlt Bargetzi)

Stabellen (Geschenk der Artilleristen des AVS)

schmiedeiserne Ampel (Geschenk AV Balsthal)

 

Der zweite Stock

Mit 4,6 m Höhe ist er der höchste Raum des Turms. In der Südost-Ecke befindet sich die aus Fachwerk gebaute Wächterkammer.

Die Türe ist mit einem alten, handgeschmiedeten Taschenschloss mit Vorlegestange versehen.

Vom Kachelofen ist leider nur noch die unterste Reihe der schönen, grünen Kacheln übriggeblieben.

Neben dem Wächterstübchen befand sich wahrscheinlich während etwa 100 Jahren (1544-1643) eine Schlaguhr. Es dürfte sich dabei um die erste Uhr des Zeitglockenturmes der Altstadt gehandelt haben, die dort am 30. April 1544 abgebrochen wurde und hier wieder Verwendung fand (Ratsmanual 1544 Band 37 Seite 162). Um 1643 wiederum wurde die Uhr dann auf den äusseren Wasserturm versetzt. Die Stelle, an der die Uhr angebracht war, ist heute noch als helles, sich abhebendes Viereck an der Nordost-Front zu erkennen.

Im 2. Geschoss befinden sich unter anderem:

1 Tankbüchse (hergestellt in Solothurn)

1 luftgekühles MG 1938 der deutschen Armee aus dem Polenfeldzug

1 italienischer Bastsattel

Dachboden

Von hier aus geniesst man einen herrlichen Blick in die kunstvolle Konstruktion des Dachstuhls – auch heute noch als fachmännisches Meisterwerk anerkannt.

MATURARBEIT ÜBER DEN KRUMMTURM